Forum Romanum: Von der Idee zum Bild an der Wand…
Schon lange hatte ich eine konkrete Fotovision vom Forum Romanum vor meinem inneren Auge.
Die aufgehende Sonne hinter den Säulen und Triumphbögen, es sollte überstrahlt und der Hintergrund nur schemenhaft erkennbar sein. Ich hatte also ganz genaue Vorstellungen davon, was ich machen wollte. Die Frage war nur: Wie mache ich das?
Ich war in der Vergangenheit bereits mehrfach am Forum Romanum und wusste schon ziemlich sicher, von wo ich das Foto machen wollte. Sicherheitshalber ging ich aber noch auf Google Maps, um die Himmelsrichtungen zu prüfen. Meine bevorzugte Position an der Ecke Via Monte Tapeo – Via del Campidoglio war perfekt, um in Richtung aufgehende Sonne zu fotografieren und gleichzeitig das Frorum von seiner für mich schönsten Seite zu zeigen.
Erste Fotografenregel: Flexibel bleiben
Am 09. März 2013 gegen halb fünf in Rom: Die Stadt schlief noch, es war kaum etwas los auf den Straßen, nur ein paar Carabinieri drehten ihre Runden. Es hatte während der nächtlichen Fahrt von der Südtoskana nach Rom geregnet – so wie bereits die gesamte vorangegangene Woche. Obwohl für die Morgenstunden Sonne angesagt war, habe ich mich von der starken Bewölkung umstimmen lassen und das Ganze als Nachtaufnahme angedacht und umgesetzt.
Mit Stirnlampe bewaffnet, baute ich Stativ und Kamera (Canon 5D MK3) auf. Ich hatte mich schon vorher für mein extremstes Weitwinkel Objektiv (16-28mm f2.8 Tokina) entschieden. Eigentlich hätte ich gerne ein multi-row Panorama mit meinem 135 mm f/2.0 Objektiv versucht, aber ich wollte die Struktur der Wolken behalten, also musste alles in einem Foto perfekt sitzen.
Die technischen Hintergründe
Die ersten Probeaufnahmen mit längeren Belichtungszeiten brachten wegen der relativ schnell vorbeiziehenden Wolken nur einen verwischten Himmel hervor. Ich musste umdisponieren: Das Tokina hat eine tolle Abbildungsleistung und ist bei einer Offenblende von 2.8 noch immer hervorragend scharf. Die extremen Ecken und Ränder bekommen dann zwar einen leicht soften Touch, dennoch war das genau der Effekt, den ich suchte. Bei einer Belichtungszeit von 3,2 Sekunden und ISO 100 bleibt etwas Rauschen in den Schatten nicht aus, tat der mystischen Stimmung aber keinen Abbruch.
In der digitalen Dunkelkammer wurde gewedelt, nachbelichtet und geschärft. Schließlich hatte ich die etwa 126 MB große Tiff-Datei fertig. Auf dem Bildschirm sieht es ja schon sehr cool aus – ich wollte das Bild aber für mein neues Esszimmer. Was wäre das für ein toller Anblick, morgens beim Kaffee oder abends mit Freunden bei einem Gläschen Wein und etwas Käse…
Der Weg vom PC ins Esszimmer
Als großer Fan von Whit
e Wall , einer Schwesterfirma der LUMAS Galerie, schaute ich mich bei LUMAS nach dem richtigen Finish für das Bild um. Es sollte hinter Plexiglas, aber ohne den Spiegeleffekt, denn in Fensternähe kann das schnell zu einem richtigen Problem werden. Letztendlich entschied ich mich für eine matte Plexiglas Version, die mit ihrer leichten Struktur und ohne Spiegelungen überzeugte. Perfekt für mein Esszimmer.
Das fertige Bild lag ja schon lange fertig auf der Festplatte meines PCs und sollte nun, knapp ein Jahr nach der eigentlichen Aufnahme, endlich als Print das Licht der Welt erblicken.
180 x 120 cm das perfektes Format, kein Pixel wurde verschenkt.
Auszeichnung von Duggal Visual Solutions: Die Mühe wird belohnt
Ich habe mein Forum Romanum Bild bei einem Wettbewerb der Duggal Visual Solutions in New York City eingereicht. Ich habe eine Platzierung unter den ersten Fünf erreicht. Das macht mich nicht nur stolz, sondern hatte auch ein Feature auf deren Webseite zur Folge. In der Mai/Juni Ausgabe von Digital Photo Pro Magazine online wurde es gezeigt und ich bekam einen hochqualitativen Druck aus deren Labor als Gewinn zugeschickt.
Ich kenne das Duggal Labor seit meiner Zeit in NYC . Damals nutzte ich es sehr gerne für meine schwarzweißen Foto Abzüge. Ich war jedes Mal hin und weg, wenn ich den fertigen Barytabzug in der Hand hielt. Umso mehr freut es mich, von dieser Seite Anerkennung für eines meiner liebsten Werke zu erhalten.
Ich hoffe ich konnte Euch ein wenig inspirieren und ermuntern, Euer eigenes Fotoprojekt zu starten.
Update, 08.03.2015
Die Schwarz-Weiß Version von Form Romanum wurde beim Monochrome Award 2014 in der Kategorie Architecture ausgezeichnet.
Es freut mich ausgesprochen, bestätigt es doch auch, den eingeschlagenen Weg weiter voran zu schreiten.
